Konstanze Eickhorst – Klavier

Der wohl einflussreichste deutsche Musikkritiker Joachim Kaiser hob nicht nur die „makellose Beherrschung des technischen Handwerks“, sondern auch die „Intensität des Ausdrucks“ als besonderes Merkmal der Pianistin Konstanze Eickhorst hervor. Dieser Meinung schlossen sich die Jurymitglieder des Concours Clara-Haskil und des Concours Géza-Anda an, die ihr jeweils die Ersten Preise verliehen. Weiterhin wurde Konstanze Eickhorst als Preisträgerin des Bach-Wettbewerbs Toronto (in memoriam Glenn Gould) und des Concours Reine Elisabeth ausgezeichnet.

Diese Erfolge markierten den Beginn einer internationalen Konzerttätigkeit, die Konstanze Eickhorst in die wesentlichen Musikmetropolen, zu den Festivals in Montreux, Luzern, Salzburg, Ravinia oder Berlin sowie zu einer Zusammenarbeit mit renommierten Dirigenten wie z. B. Christoph Eschenbach, Andrew Davis, Peter Schneider, Manfred Honeck oder Ingo Metzmacher führte.

Konstanze Eickhorst war Studentin von Prof. Karl-Heinz Kämmerling in Hannover, ein ebenfalls wichtiger Mentor war Vlado Perlemuter in Paris. Die Pianistin lässt sich nicht in eine musikalische Schublade einordnen: Sie ist Solistin, Kammermusikerin und Professorin. „Dies sind die drei Säulen, auf denen mein musikalisches Leben basiert“, sagte sie jüngst in einem Radiointerview.  …

Biografie: Konstanze Eickhorst gestaltet …

… für ihre Klavierrezitals brillante Programme und begeistert dabei auch mit spannenden Entdeckungen kaum gespielter Werke.

Sie war eine der ersten Pianistinnen, die sich intensiv mit den Solowerken und dem Liedschaffen von Clara Schumann auseinandersetzte, ebenso ist sie maßgeblich an der Wiederentdeckung der Werke von Louise Farrenc beteiligt.

Sehr früh entdeckte sie die Leidenschaft zur Kammermusik. Konstanze Eickhorst ist Mitglied des Linos Ensembles, das in wechselnden Formationen zwischen Duo und Nonett gastiert.

Es liegen zahlreiche CD-Einspielungen mit Konstanze Eickhorst als Solistin und als Kammermusikerin vor: https://www.konstanze-eickhorst.de/cd-aufnahmen. Viele davon sind Ersteinspielungen in der Zusammenarbeit mit dem Label cpo. Für die Produktion des Quintetts für Klavier (linke Hand), Klarinette & Streichtrio A-Dur von Franz Schmidt erhielt das Linos-Ensemble einen ECHO Klassik.

Bei GENUIN wurde 2020 eine CD mit Solowerken von Johann Sebastian Bach veröffentlicht, zu der „Klassik Heute“ schrieb: „Erhellen: das ist, so scheint es, das pianistische Ziel von Konstanze Eickhorst, wenn sie Bach spielt“.

Nachdem das Linos-Ensemble bereits 2 CDs mit Werken von Louise Farrenc produziert hatte, folgte 2023 eine weitere zu der THE STRAD schrieb: „Während dieser Aufführungen schwelgt Konstanze Eickhorst in der Brillanz von Farrencs Klavierspiel und meistert die technischen Herausforderungen der Ecksätze von Opus 34 mit Bravour. Dabei stellt sie ihre Kollegen nie in den Schatten und sorgt dafür, dass die Streicherlinien durch die Texturen kommen“.

Und die Neugier auf in Vergessenheit geratene Kostbarkeiten geht weiter: Im Frühjahr 2026 wird das Ensemble Klavierkammermusik des viel zu früh verstorbenen englischen Komponisten William Hurlstone (1879-1906) im Deutschlandfunk für cpo einspielen.

Konstanze Eickhorst sieht neben ihrer Konzerttätigkeit ihre Aufgabe auch darin, Erfahrungen und Erkenntnisse an die junge Generation von Pianistinnen und Pianisten weiterzugeben. 1989 begann sie als eine der jüngsten Professorinnen in der Geschichte der deutschen Hochschulen ihre erfolgreiche Lehrtätigkeit an der Hochschule für Musik und Theater, Hannover, bevor sie 1998 einem Ruf an die Musikhochschule Lübeck folgte. Konstanze Eickhorst war Gastprofessorin in Krakau, wird regelmäßig als Jurorin zu internationalen Klavierwettbewerben eingeladen und leitet Masterclasses im In- und Ausland.

Weitere Informationen auf https://www.konstanze-eickhorst.de

Programmvorschläge:

BEZIEHUNGEN

Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Chromatische Fantasie und Fuge d-Moll BWV 903
Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847
Lied ohne Worte g-Moll
Fanny Hensel-Mendelssohn (1805-1847)
Notturno g-Moll (1838)
Felix Mendelssohn Bartholdy
Lied ohne Worte A-Dur
Fanny Hensel-Mendelssohn
Saltarello Romano op. 6 Nr. 4
Felix Mendelssohn Bartholdy
Variations sérieuses d-Moll op. 54
Clara Schumann 1819-1896
Variationen über ein Thema von Robert Schumann op. 20 (1854)
Robert Schumann (1810-1856)
Fantasiestücke op. 12

Ob zwischen Felix Mendelssohn und seiner Schwester Fanny oder zwischen Robert Schumann und seiner geliebten Clara – ihre Beziehungen waren vielschichtig und regen selbst heute noch zu mancherlei Spekulationen an. Dabei inspirierten sich die Romantiker par excellence wechselseitig, forderten sich zu mancherlei auf, das es vorher so noch nicht gab: Das Lied, das man ohne Worte singt; das Instrumentalstück, das nach Worten ringt – und immer wieder sucht die Fantasie nach Halt, im Thema etwa zur Variation, sonst flöge sie allzu bald davon … Dabei ist Johann Sebastian Bach als überragendes Vorbild immer zugegen.

UNTERWEGS

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Sonate a-Moll KV 310 oder c-Moll KV 457
Johannes Brahms (1833-1897)
Sonate Nr. 1 C-Dur op. 1
Leoš Janáček (1854-1928)
Sonate „Von der Straße 1.X.1905“
Franz Schubert (1797-1828)
„Wandererfantasie“ C-Dur op. 15

Irgendwohin haben sie alle geführt, die Wege und Straßen, auf denen wir diesen Werken begegnen. Dem einen – Wolfgang Amadeus Mozart – brachte die Reise nach Paris eine abgrundtiefe Enttäuschung und den Verlust der Mutter. Den andern – Johannes Brahms – lenkte sein Opus 1 nach Düsseldorf zu Robert Schumann, der ihm „neue Bahnen“ eröffnete. Wieder ein anderer, Franz Schubert, war Zeit seines Lebens ein Wanderer, der sich immer wieder auf den Wegen der Natur inspirieren ließ. Mit seinem Opus 15 schaffte er sein technisch anspruchsvollstes Werk, das er selbst nie wirklich beherrschte: „Der Teufel soll dieses Zeug spielen!“. Einem unbekannten Franz aber, František Pavlik mit Namen, ward die Straße zur tödlichen Falle: Er stirbt am 1. Oktober 1905 in Brünn bei der Demonstration für eine tschechische Universität. Und wird unsterblich in dem Werk seines Landsmanns Leoš Janáček.

PATHOS, AUFRUHR UND VERKLÄRUNG

Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Sonate Nr. 8 c-Moll op. 13 „Pathétique“
Franz Schubert (1797-1828)
Impromptus op. 90
Sergej Prokofieff (1891-1953)
Sarkasmen op. 17
Ludwig van Beethoven
Sonate Nr. 32 c-Moll op. 111

Beethoven brach einst auf, um den Geist Mozarts aus den Händen Haydns zu empfangen – so zumindest der Wunsch seines Bonner Mäzens, Graf Waldstein, der ihn nach Wien entsandte. Doch kaum war der junge Beethoven in der Stadt angekommen, da beschritt er neue Wege: So löste der junge aufbrausende Virtuose mit der „Pathétique“ 1798 grenzenloses Staunen aus, das bis heute anhält.

Ein anderer „junger Wilder“ war das Wunderkind Sergej Prokofieff. Schon früh hatte er begonnen, eigene Musik niederzuschreiben, mit 13 Jahren wurde er 1904 vom St. Petersburger Konservatorium aufgenommen. Die frühen Jahre verliefen dann allerdings unerwartet, regelrecht „Shocking“: Die Kompositionen, die er seinem Publikum um die Ohren knallte, machten ihn jedoch berühmt, so auch die „Sarkasmen“, die er zwischen 1912 und 1914 komponierte.

Die „Vier Impromptus“ op. 90 schrieb Franz Schubert im Sommer 1827, ein Jahr vor seinem Tod. Er war schon da, wohin’s den jungen Beethoven und Prokofieff drängte: zur Verklärung des Aufruhrs, zur Überwindung des Trotzes durch pure Schönheit. Seine Revolutionen finden hinter den Kulissen statt: in Sonaten, die sich als Fantasien camouflieren; in Impromptus, die Sonaten sein wollen; in beglückend vollendeten Fragmenten …

Ludwig van Beethovens opus ultimum, die Klaviersonate Nr. 32 op. 111, beschließt den Abend ebenso, wie er begann: in der Tonart c-Moll. Nach trotzigem Auftakt enthalten die Variationen Sprengstoff, wobei die jenseitig-schöne Arietta unversehens in die anachronistischen Regionen des Jazz gerät, ehe sie sich am Ende in reinen Äther auflöst …

Die Pianistin Konstanze Eickhorst begeistert mit brillanten Programmen aus ihrem breiten Repertoire der Klavier-Solo-Literatur – auch mit spannenden Entdeckungen kaum gespielter Werke. Sie wünschen für Ihre Konzertplanung besondere Werke? Dann stellen wir gerne individuelle Programme für Sie zusammen.

Fotos – Download: https://www.konstanze-eickhorst.de/service/